<---back to the concert / zurück zum Konzert in München

tz, 22.10.2007

Ether Ofarim
Gediegen, gepflegt und zeitlos

Sie zählt jetzt 66 Jahre - doch sie wirkt noch immer mädchenhaft mit ihren großen Rehkitz-Augen und ihren scheuen, tänzelnden Verbeugungen. Bei ihrem Auftritt im Prinzregententhater bleibt "Morning of my life" die einzige Reminiszenz an ihre einstigen Welterfolge: Esther Ofarim singt nun amerikanische Evergreens, fanzösische Chansons und hebräische Lieder, Songs von Leonard Cohen oder den Beatles sowie "Frank Mills" aus dem Musical "Hair". Und ihre wandlungsfähige, klare, nach wie vor sicher intonierende Stimme macht das alles mühelos mit.
Einen roten Faden gibt es nicht in diesem Kraut- und Rüben-Programm - wenn man von ihren roten Haaren einmal absieht. Auch Ausbürche oder Irritationen sucht man vergebens: Die Arrangements ihres Pianisten, Komponisten und Co-Sängers Yoni Rechter sind allesamt sehr geschmackvoll, gediegen und gepflegt. So haben die drei Kurt-Weill-Songs in Esther Ofarims Repertoire nichts Verruchtes, und auch die Wut in Noel Cowards "Mad about the boy" klingt überaus wohltemperiert.
Doch gerade die unprägtentiöse Zeitlosigkeit ihrer Interpretationen ist es, die die Fans in ihren Bann zieht. Als der Beifall trotz eingeschalteten Saallichts nicht enden willl, kehr die kleine Sängerin zum Abschluss dieses großen Abends noch einmal zurück auf die Bühne - mit Brahm's Wiegenlied, gesungen auf Deutsch, Hebräisch und Englisch.
Marco Schmidt, tz, 22. Oktober 2007

<---back to the concert / zurück zum Konzert in München

www.esther-ofarim.de