In alt
bewährter Nightwish-Manier (Century
Child) sind die Finnen zurück: Diesmal im Ärmel ein
besonderer Clue: Das London Session Orchestra zur Unterstützung, das
auf Once
neue Aspekte für den Nightwish-Sound hervorzaubert.
Nightwish versteht es zudem geschickt, nicht die ganze Scheibe mit
dem Orchester zu verkleistern. Die volle Geigenwucht wird erst in
den beiden überlangen Stücken Creek Marys Blood und Ghost
Love Score ausgepackt. Die Reise startet noch in gefälligen Gewässern
und mit Nemo
und Wish I Had An Angel sind sogar radiokompatible Songs
dabei. Spätestens bei Track sieben Dead Guardians wird
jedoch die ganz harte Metal-Keule herausgeholt und in den nächsten
Song Romanticide noch mächtig hineingeschwungen. Dazu singt
Tarja ungekünstelt, aber mit der ganzen Macht ihrer
Opernausbildung. Auch bei Basser Marco Hietala hat sich
gesangstechnisch einiges getan.
Die Besonderheit der CD ist aber
eigentlich der auf finnisch gesungene Akustik-Track Kuolema Tekee
Taiteilijan, der nicht nur in der Sprache, sondern auch in
seiner Traurigkeit etwas wahrhaft Finnisches hat. Da wünscht man
sich Tarja zur nächsten Apocalyptica-Single, möglichst im Duett
mit Ville Valo. Mit Once
sollte es Nightwish problemlos gelingen, den
Symphonic-/Opera-Metal-Thron zu verteidigen. Wie der Erfolg ähnlich
gelagerter Bands im Moment zeigt, kommen sie genau zur richtigen
Zeit mit dem wahren Stoff auf den Markt zurück
Mit
ihrem Debütalbum No
Angel gelang Dido Armstrong 1999 - dank der Hilfe von
Eminem, der ihren Song Thank
You für seinen Hit Stan
sampelte -- weltweit der Durchbruch. Die zierliche Sängerin aus
London hat sich vom Erfolg der Platte aber nicht besonders unter
Druck setzen lassen und in Seelenruhe am Nachfolger gebastelt.
Entsprechend gelöst klingen viele der Songs auf Life
For Rent auch. Dido musste sich selbst nichts mehr
beweisen. Die perfekte Voraussetzung also, erneut vollkommen
unbeschwert auszuspielen.
Als Mitstreiter fungieren auch
diesmal Bruder Rollo (Faithless) und Produzent Rick Nowels, der sich
bereits bei No
Angel als äußerst hilfreiche Kraft erwies. Zusammen
spielte das Trio in völlig relaxter Atmosphäre elf neue Songs ein,
darunter die wunderbar bewegende, mit ein paar zarten Pianotupfern
verzierte Midtempo-Hymne und erste ausgekoppelte Single White
Flag und das mit dezenten Elektronik-Klängen
angereicherte Stoned. Dido drückt jedem Song mit ihrer
unverwechselbaren Stimme ihren Stempel auf. Wer von ihren einfühlsamen
Phrasierungen bereits auf dem Debüt nicht genug bekommen konnte,
der wird auf Life
For Rent bestens
bedient. Auch wenn sie sich mit den neuen Stücken nicht allzu weit
von ihrer Ausgangsbasis entfernt, gibt es doch immer wieder Songs zu
bestaunen, die sich nicht so ohne weiteres ins gängige Klangbild
einfügen wollen, so zum Beispiel See You When You're 40 oder
die klassische Downbeat-Ballade Do You Have A Little Time -
Insgesamt kommt echtes Kuschelrock-Feeling, genauso wie Easy
Listening und anspruchsvolles Zuhör-Gefühl auf,
bitte unbedingt kaufen!