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Interview with Esther Ofarim
German part taken from
Allgemeine
Zeitung
English translation
by Ulrich
Menzel
Mit Hilfe der Musik auf der Suche nach der Wahrheit Weltstar der Sechziger auf Tournee: Gespräch
mit Esther Ofarim über die Pop-Ära, ihre Solo-Karriere und weitere Pläne Das Interview: OFARIM: Das mag so aussehen - ich vermeide möglichst, mich von Routine beherrschen zu lassen. Wenn ich etwas gut finde und wenn es zu mir passt, tue ich es, wie in den Achtzigern die Platte mit Eberhard Schoener oder die Theaterarbeit mit Peter Zadek. FRAGE: Sie sind in Israel geboren - OFARIM: Wo meine Wurzeln liegen, in erster Linie Sprache und Musik. Die Erinnerung an meine Kindheit bringt aber auch ein besonderes Licht zurück, genauso wie ich mit ihr einen bestimmten Geschmack oder Gerüche verknüpfe. FRAGE: Mit welchen Erwartungen zog 1963 die junge Frau in die Popwelt hinaus? OFARIM: In diesem Alter gab es nichts Wichtigeres als auf der Bühne zu stehen. Es war mein Raison d'être. An Erfolg oder Ruhm habe ich nicht gedacht. Aus dem Nachhinein betrachtet, sieht man das alles sehr viel differenzierter: Abseits der Bühne gibt es auch ein Leben. FRAGE: Anfang der siebziger Jahre kamen die Trennung von Ihrem Mann und der Beginn Ihrer Sololaufbahn. War das der richtige Schritt? OFARIM: Ja - obwohl ich nicht sagen kann, dass jeder Lebensschritt kalkuliert war. Parallel zur Duo-Geschichte Esther & Abi hatte ich immer Solo-Projekte verfolgt, nur waren die nicht so erfolgreich wie die gemeinsamen Schlager und Popsongs. Kurt Weill hatte ich schon in den Sechzigern aufgenommen, genauso Orlando di Lasso oder Lieder von Leonard Cohen. FRAGE: Sie singen die alten Hits nicht mehr. Ist das eine bewusste Verweigerung vor Ihrem Publikum? OFARIM (lacht): Nein, es hat sich einfach so ergeben, dass mein Repertoire auf anderen Liedern als "Cinderella Rockefella" basiert. Aber "Layla layla" und "Dirty Old Town" werde ich auch in Frankfurt singen. FRAGE: Was treibt Sie an? OFARIM: Eine ganze Menge: Poesie, Schönheit und die Suche nach Wahrheit. FRAGE: Wie ist das aktuelle Programm mit seiner eher ruhigen Liederauswahl entstanden? OFARIM: Es ist ganz bewusst mein Programm. Vor fünf Jahren habe ich gemeinsam mit Horst Königstein einen Zyklus zusammengestellt. Daraus singe ich variierend pro Konzert etwa zehn hebräische Lieder und zehn aus dem Englischen. FRAGE: Welcher aktuelle Künstler bewegt Sie? OFARIM: Ich halte Madonna für eine beeindruckende, sehr kluge Frau, obwohl ich mit ihrer Musik wenig anfangen kann. FRAGE: Können Sie sich vorstellen ein komplettes Album mit Leonard Cohen-Titeln zu covern? OFARIM: Ich stelle mir das schwierig vor, weil mir die Abwechslung fehlen würde. FRAGE: Wird es eine neue Esther-Ofarim-CD geben? OFARIM: Ich warte noch auf etwas, das mich wirklich bewegt. Deswegen habe ich meine Tür noch nicht zugemacht. FRAGE: Und Ihr Auftritt morgen? OFARIM: Angesichts dessen was in der Welt los ist, erscheint mir die Frage, was ich beim nächsten Konzert singen soll, eher unwichtig. Das Gespräch führte Joachim Atzbach |
Searching
for truth with the help of music
The interview: OFARIM:
Yes, it looks like
it, doesn’t it? I try to avoid any routine in my career. When I like
something and it fits me, I’ll do it, like the record I made with
Eberhard Schoener in the 80’s, or the collaboration with Peter Zadek
in the theatre.
QUESTION: What
keeps you going?
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