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CD Review by kiel4kiel.de

Esther Ofarim - Esther Ofarim in New York

verfasst von Hahe am Donnerstag, 04. Jan 2007, 22:33 Uhr


Esther Ofarim kennen die meisten eigentlich nur von meist leicht biederen Pop-Platten, die sie als Duo Esther & Abi Ofarim aufgenommen hat. Zeitweise hatte man Esther auch die deutsche Cher genannt. Was aber heutzutage oft vergessen wird, ist, dass viele Sängerinnen, die hierzulande mit Erfolg leichte Unterhaltungsmusik gemacht haben, auch interessanten Jazz, Swing oder große Orchestermusik aufgenommen haben. Man erinnere sich beispielsweise an die alten Jazz-Aufnahmen von Nana Mouskuri oder die erfrischenden Aufnahmen von Catarina Valente oder auch Gitte Haenning (einige dieser Aufnahmen hat das Label "Bureau B" auch schon wieder aus den Archiven gekramt und veröffentlicht) und jetzt halt Esther Ofarim.

Und diesmal ist es auch ein richtiges Schmankerl, denn die Aufnahme, die sie mit Bobby Scott und seinem Orchester 1965 gemacht hat, konnte man hier in Deutschland noch nie kaufen. Vermutlich hatte man gedacht, das die Esther & Abi Ofarim Fans diesem kleinen Juwel keine Zuneigung zukommen lassen würden.

Wie dem auch sei, diese Platte ist pure schöne Broadway-Inszenierung, bei der sich eindrucksvoll zeigt, was für eine große Stimme Esther Ofarim hat. Immer behutsam aber kraftvoll bäumt sich ihre Stimme auf, bei den teilweise bekannten Standardsongs wie "Night And Day" oder "A Taste Of Honey". Trotzdem wurde das Set damals noch mit vielen unbekannten Songs erweitert.

Bobby Scott schwärmte noch bis zu seinem Tod 1990 von der Zusammenarbeit mit der in Israel geborenen Sängerin, die bei den Aufnahmen gerade 24 Jahre alt war. Aber trotzdem wusste sie damals schon zwischen Mädchenhaftigkeit, großer Dramatik und Vielseitigkeit zu changieren.

Denn ob sie nun Bernsteins "Somewhere" aus der "West Side Story" behutsam sang oder fast schon naiven und unschuldigen Girl-Teenpop "He´s Mine", es klang immer nach einer berechenbaren Größe.

Kein Wunder also, dass Bobby Scott von diesen Facetten so sehr begeistert war, dass es ihn (nach eigener Aussage) selber umgehauen hat und er eigentlich noch ein weiteres Werk aufnehmen wollte, zu dem es leider nicht gekommen ist. So bleibt "Esther Ofarim in New York" leider die einzige gemeinsame Arbeit der beiden gegensätzlichen Künstler.

Erschienen bei: Bureau B / Edel

www.esther-ofarim.de

taken from kiel4kiel.de


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