Hamburger Morgenpost about the
concert of June 15 and June 16, 2007 in Hamburg:
Ein ganz großer Abend
CHRISTOPH FORSTHOFF
Immer höher treibt sie ihre
glockenhelle Stimme, immer eindringlicher geraten Stimmungen und Gefühle - wie
lange kann die Sängerin diesen vokalen Parforce-Ritt durchhalten?
Doch die in Hamburg lebende Israelin scheint keine Schwäche zu kennen, ihre
Stimme büßt nicht einen Moment diese unglaubliche Klarheit ein, lang und länger
zieht die 66-Jährige die Töne, schmeichelt und schwelgt, klagt und tröstet.
Schlichte Volkslieder, melancholische Pop-Klassiker. Ein ungemein forderndes
"Speak Low" Kurt Weills oder ein alles andere als schmachtendes
"Over The Rainbow": Esther Ofarim weiß um die Seele eines jeden Songs
und lässt den Gefühlen ihrer Zuhörer keine Ruhe. Dabei wahrt sie rein äußerlich
stets Distanz, nichts soll von der Schönheit der Lieder ablenken.
Einziger Makel dieses großen Abends: Ein roter Faden fehlt. Es geht allein um
Ofarim und ihre Interpretationen. Was genügt - zumindest solange die Qualität
der Lieder der Stimme adäquat ist. Stehende Ovationen, die kein Ende finden
wollen.
(MOPO vom 18.06.2007 / SEITE 27)
taken from mopo.de