My
personal review in German:
In gewohnter Bestform präsentiert sich uns eine Esther Ofarim im
grün-grauen Zweiteiler und bietet 19 unterschiedliche Lieder und
Chansons aus ihrem vielfältigen Repertoire dar.
In der stilistisch an Esther angepassten Atmosphäre des Konzerthauses
Dortmunds, welches einen sehr gut ausgestatteten CD-Shop enthält, in dem
eine umfangreiche Ausstellung signierter CDs und LPs Esthers (siehe
Foto) zur Schau
gestellt wird, kann sich der Fan und der, der es hiermit werden will,
besonders wohlfühlen. Denn nicht nur Esthers Erklärungen zu einigen
ihrer dargebrachten Songs, sondern auch das im Konzerthaus zu erwerbende
Programmheft mit vielen Infos zu den Liedern und biographischen Notizen,
schenken dem Besucher neue Erkenntnisse.
Wie in all den Konzerten von Esther Ofarim, ist es auch in Dortmund die
reichhaltige Abwechslung der einzelnen Stile, die die Songs prägen.
Vom traditionellen "Every night", dem hebräischen Schlaflied
(Layla, Layla) und kubanischen Wiegenlied (Cancion de cuna), übers
französische Chanson "Pavane" und diesmal besonders
hingebungsvoll interpretiertem "Besade Patuach", welches von
Yoni Rechter geschrieben wurde, bis hin zum melancholischem Kurt Weill
Klassiker "September Song" übers positive "She's leaving
home" von den Beatles, herabgleitend zur dramatisch-melancholischen
Randy Newman Komposition "Germany before the war", was mit
einem - sonst eher selten live dargebrachten - "Ma omrot
eynaich" zunächst sein Ende findet.
Denn beim Schlußton dieser hebräischen Ballade verlässt Esther die
Bühne und Yoni Rechter, Esthers stets treuer Begleiter am Klavier,
kündigt die instrumentale Pause an:
Zusammen mit Eli Degibri am Saxophon und Michail Pawaletz an der Violine
präsentiert er das orientalisch temperamentvolle Jazzstück
"Midnight Dream", worauf durch das Saxophon und Klavier
begleitete "Old Piece", eine jazzige Ballade, das Ohr des
Publikums erreicht.
Noch bevor der reichhaltige Applaus des nahezu vollkommen ausverkauften
Saals verebbt, tritt Esther auch schon erneut auf die Bühne und stimmt
in stets anhaltender Frische ein rührendes "Over the rainbow"
an, gefolgt von Kurt Weills Werk "Speak Low", welches sie -
unterstützt durch Eli Degibris Solo-Saxophon-Einlage - tänzelnd
hervorbringt.
Rechters hebräisches Liebeslied "Ten li yad" bietet Esther
diesmal besonders gefühlsvoll dar.
Kurt Weills "Moon of Alabama" singt sie im feurig
temperamentvollem Stil - unterstrichen durch ihre theatralischen Gesten
- kreiert sie diesen Song zum wahren Meisterwerk.
"Bird on the wire", ein Klassiker Leonard Cohens - durch
Esthers vielseitige Nuancen herrlich interpretiert - darf natürlich
auch an diesem Abend nicht fehlen.
Zum Abschluss zeigt uns Esther das hebräische "Me emek
vegive'a" auf, was sie besonders reizvoll darbietet und damit das
Publikum zu begeistern weiß. Danach ihr allzeit beliebtes "Mad
about the boy", das durch seine Bedeutung sicher viele Verehrer
Esthers anspricht. Als sie beim letzten Ton dieses temperamentvollen
Tangos abrupt die Bühne verlässt, wartet das Publikum mit einem wahren
Begeisterungssturm auf. Klatschend und pfeiffend fordert es Esther
zurück auf die Bühne.
Nach anhaltenden Standing Ovations und stürmischen Ausrufen der
Begeisterung werden als Zugaben somit das hebräisch-deutsche "Shir
Aviv / Gruß", der hervorragend mit Yoni Rechters geliehener
zweiter Stimme dargebrachte Evergreen "Morning of my life" und
der Billie Holiday Klassiker "God bless the child"
vorgetragen.
Aber die Bremse funktioniert nicht richtig. Das Publikum ist noch in
Fahrt. Doch leider geht wiedermal auch dieser hervorragende Abend mit
Esther Ofarim einmal zu Ende.
Songs:
1. Every night
2. Layla Layla
3. Cuban Lullaby (Cancion de cuna)
4. Pavane
5. Besade Patuach
6. September Song
7. She's leaving home
8. Germany before the war
9. Ma omrot eynaich
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Pause:
1. Midnight dream (instrumental)
2. Old piece (instrumental)
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10. Over the rainbow
11. Speak low
12. Ten li yad
13. Moon of Alabama
14. Bird on the wire
16. Me emek vegive'a (Stu adarim)
17. Mad about the boy
Zugaben / Encores:
1. Shir Aviv / Gruß
2. Morning of my life
3. God bless the child
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Conny
Drees, October
4, 2004
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