ESTHER OFARIM
| 22.04.2003
Umjubelter Abschied von den Kammerspielen
M. BOTT
Das Team um Ulrich Waller räumt die "Bude".
Abschiedsstimmung somit auch bei Esther Ofarim. Die sich rar machende Sängerin
gab an den Ostertagen ihr traditionelles Konzert - letztmalig in der Hartungstraße.
Ein scheues "Guten Abend" spricht sie zum Publikum, mehr nicht. Ihre
Sprache ist die Musik, da ist sie leise Botschafterin der Völkerverständigung:
Ob Leonard Cohen oder Kurt Weill (mustergültig ihre Version des
"September-Songs"), ob kubanisches Wiegen- oder hebräisches
Wanderlied - das Repertoire der Ofarim ist "grenzenlos", ebenso wie
ihre stimmlichen Möglichkeiten. Mit schier endlosem Atem singt sie musikalische
Bögen in zerbrechlicher Reinheit und folgt dann wieder kraftvoll dem Rhythmus
ihres Pianisten Yoni Rechter. Von Lied zu Lied wurde die Begeisterung in den
ausverkauften Kammerspielen größer, gipfelte in ohrenbetäubendem Jubel.
Davon unbeeindruckt beendete sie ihr Konzert-Programm nach etwas über einer
Stunde und fünf Zugaben und entließ das noch hungrige Publikum mit Brahms
Wiegenlied - dreisprachig gesungen: "Auf Wiedersehen" nächstes Jahr
Ostern - dann im St. Pauli-Theater.
taken from Hamburger
Morgenpost